07. Dezember 2014

 

Man sieht die Adventskränze weit und breit,
und weiß genau bis Weihnachten ist nicht mehr weit.
Ihr werdet sehen wie schnell die Tage verrinnen
fangt so langsam an euch für Weihnachten zu besinnen.

...in diesem Sinne ...
...muss ich unbedingt...wie schon enige Jahre zuvor...
...zum 2.Advent die Hundeweihnachtsgeschichte erzählen...

Eines Tages ritt ein kleiner Engel über das verschneite Land. Er hatte den Auftrag erhalten, die Gäste für den Geburtstag des Christkindes einzuladen. Und weil er keine andere Bleibe fand, übernachtete er im Wald in einem alten Köhlerhäuschen. Er machte es sich gemütlich. Im Herd flackerte ein Feuer, sein Reittier, ein Esel, stand in der Ecke und fraß das Heu, das der Köhler im Sommer eingebracht hatte, und der kleine Engel kaute an einer Brotrinde, die er im Schrank gefunden hatte. Draußen schneite es. Ab und zu krachte ein Ast zu Boden, weil die Schnee-

last zu schwer für ihn geworden war. Sonst war es still. Auf einmal hörte der kleine Engel ein leises kratzen an der Tür, und weil Engel meistens sehr mutig sind, zögerte er nicht lange und machte auf. Draußen stand ein völlig durchgefrorener zotteliger Hund. Er war grau. Seine Augen blitzten wie Sterne am Winterhimmel und sein Schwanz war lang und buschig.

"Komm herein", forderte der kleine Engel ihn freundlich auf. Der Hund legte sich vor den Herd und leckte die wunden Pfoten. "Was machst du denn in einer so kalten Nacht draußen?", fragte der kleine Engel. "Frieren", knurrte der Hund. "Und warum bist du deinem Herrn davongelaufen ?" - "Ich habe keinen Herrn mehr." - "Du bist ein armer Hund", bedauerte ihn der kleine Engel. "Jetzt, wo Weihnachten vor der Tür steht, hast du kein Zuhause." - "Bleib mir bloß weg mit Weihnachten", knurrte der Zottelhund wütend. "Aber warum denn?", fragte ihn der kleine Engel und legte noch etwas Holz aufs Feuer. "Weil ich an Weihnachten schon so oft verschenkt worden bin, dass ich mich nicht mehr darauf freue." "Verschenkt!", rief der kleine Engel verwundert. "An wen?" - "Als ich acht Wochen alt war, schenkte mich ein Vater seinen Kindern. Zuerst freuten sich die Kinder. Sie schleppten mich herum und fütterten mich mit Weihnachtsplätzchen, bis ich Bauchweh bekam. Dann hängten sie mich an eine Leine und gingen mit mit spazieren. Dabei zerrten sie mich durch den hohen Schnee, der in meinem Fell hängen blieb. Als ich wieder in die warme Wohnung zurückkehrte und der Schnee zu schmelzen begann, entstanden viele Pfützen unter meinen Pfoten. Das störte die Mutter der Kinder und sie brachte mich schnell in ein Tierheim."

"Ach je!", seufzte der kleine Engel. "Das hat den Kindern sicher sehr Leid getan." - "Sie haben geweint, aber als ihnen ihre Eltern an meiner Stelle zwei Meerschweinchen kauften, waren sie gleich wieder getröstet."   "Und wie ging es weiter?"      "Am nächsten Weihnachtsfest schenkte mich ein junger Mann seiner Freundin. Sie kaufte mir gleich ein rotes Halsband und führte mich im Park spazieren. Dort durfte ich dann auch meine

Häufchen hinterlassen. Doch schon bald kam ein Parkwächter, der dem Mädchen befahl, dass es das, was ich im Park hinterließ, wegräumen musste. Das war ihm sehr peinlich, denn es hatte seinen neuen Mantel an. Deshalb entschloss es sich schnell mich wieder dem Tierheim zurückzugeben. Mir war himmelangst vorm nächsten Weihnachtsfest. Doch dieses Mal traf ich es gut. Ein Mann holte mich und brachte

mich zu seiner Mutter. Ich bekam schrecklich viel zu fressen bei ihr und wurde ziemlich fett. Sie strickte mir einen Pullover, den sie mir anzog, wenn es draußen kalt war. Er war so warm, dass ich immerzu hecheln musste. Aber ich mochte die alte Frau. Leider starb sie schon nach kurzer Zeit. Da kam ich zum dritten Mal ins Tierheim zurück."

"Und dann?", fragte der kleine Engel. "Das ist erst ein paar Wochen her", sagt der Zottelhund. "Und weil schon bald wieder Weihnachten ist, bin ich schnell davon gelaufen. Ich will nicht noch einmal verschenkt werden. Ich will mir meinen Herrn selbst aussuchen."

"Wie wär´s, wenn du mich begleiten würdest?", schlug ihm der kleine Engel vor und strich dem Hund über das Zottelfell. "Ich bin gerade dabei, die Gäste für den Geburtstag des Christuskindes einzuladen. Warum nicht auch dich? Wir werden Maria und Josef fragen, ob du bei ihnen bleiben darfst, um das Kind zu bewachen. Einen besseren Herrn als dieses Kind würdest du auf der ganzen Welt nicht finden."      Da begleitete der Zottelhund den kleinen Engel durch die verschneiten Wälder und über die Berge bis zu dem Stall, in dem das Christuskind geboren worden war. Und nachdem ihn Maria und Josef freundlich begrüßt hatten, legte er sich neben Ochs und Esel ins Stroh vor die Krippe und passte auf, das niemand dem Kind etwas zu Leide tat.